Maria Jerchel/Jens Peter Kutz: Frankfurt - Wie im Film. Ein Stadtporträt in 99 Kinofilmen. 220 Seiten, 99 Abbildungen, 2 Karten. Hardcover.
Cocon-Verlag, Hanau 2018. 16,80 Euro.

ISBN 978-3-86314-368-8
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Ein Stadtverführer (hr2)

Das ist höchst überraschend und unterhaltsam, einfach großes Kino.
  (F.A.Z.)

Eine Hommage an das ganz große Kino. (FNP)
Deutscher Fotobuchpreis 2018/19 - Longlist

LOCATIONS IM WANDEL

Frankfurt bleibt niemals lange dieselbe Stadt. In Frankfurt ändern sich manche Orte so schnell, wie die Kulissen für einen Film auf- und abgebaut werden. So sind einige der im Buch präsentierten Orte bereits verschwunden oder haben sich teilweise beträchtlich verändert seit der Zeit, in der die Fotos hauptsächlich entstanden sind (2015/16). Und es wird weitergehen - die Skyline wird wachsen, neue Stadtteile werden geplant, bestehende Stadtteile um neue Gebäude, ja ganze Straßenzüge erweitert. Abriss und Aufbau, Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. In ein paar Jahren, so ist zu vermuten, werden eine Reihe von Locations aus dem Buch kaum mehr wiederzuerkennen sein.

Wir gehen auch zukünftig mit wachsamen Augen durch die Stadt und werden Orte, die sich im Laufe der Zeit verändert haben, hier zeigen. Wenn Ihnen beim Vergleichen der Fotos aus dem Buch mit der "realen" Stadt ein solcher Ort auffällt, schreiben Sie uns gerne - wir werden dann hier ein entsprechendes Foto einstellen.

DAS SÜSSE LEBEN

(Federico Fellini, IT/FR 1960)

Das Europaviertel ist der Teil Frankfurts, der sich am schnellsten verändert. Täglich, ja stündlich gar. Der erste Spatenstich im Neubaugebiet fand 2005 statt, im Jahr 2019 soll es weitgehend fertiggestellt sein. 10.000 Menschen werden dann hier wohnen. Die Aufnahme, die im Frühjahr 2015 entstanden ist, mit großer Brachfläche im Vordergrund und Messeturm im Hintergrund, wäre heute gar nicht mehr machbar: Neue Rohbauten haben sich ins Bild geschoben. Auch sie werden bald fertig und bewohnt sein. Der ganze Prozess verläuft im Prinzip nicht anders, als in den Neubauvierteln im Rom der Nachkriegszeit, wo Fellini Teile seines Films gedreht hat. Film und Leben, Fiktion und Realität, Vergangenheit und Zukunft fallen in diesem speziellen Fall in eins...
la dolce vita 1
Stand April 2015
la dolce vita 2
Stand Oktober 2017

ANGST ESSEN SEELE AUF

(Rainer Werner Fassbinder, DE 1974)

Auch das charmante, bodenständige Gallusviertel bleibt von Modernisierung nicht verschont. Eine Gentrifizierungswelle ist im Gange, so hatten wir im Buch festgestellt, das wachsende Europaviertel macht das angrenzende Gallusviertel attraktiver. Ausgerechnet anhand unserer Fotografie für ANGST ESSEN SEELE AUF lässt sich dies gut belegen: Eine Baustelle existiert mittlerweile an der Ecke Koblenzer Straße/Kölner Straße. Hier werden Eigentumswohnungen errichtet. Freilich, Wohnraum ist knapp in Frankfurt, aber der raue Charme mancher Orte geht so doch unwiderruflich verloren. Immerhin scheint der Neubau architektonisch gelungen mit seiner runden Fassade, soweit sich das vom Rohbau her beurteilen lässt.
angst essen seele auf 1
Stand Februar 2015
angst essen seele auf 2
Stand Oktober 2017

TRANSFORMERS

(Michael Bay, US 2007)

Wo ein Ende ist, ist auch ein Neubeginn, wo Zerstörung ist, wird auch wieder aufgebaut. Ob die Stadt von außerirdischen, intelligenten Maschinenwesen heimgesucht wird oder eine eigens beauftragte Abbruchfirma ihr professionelles Werk verrichtet. Tragisches Schicksal im ersten Fall, geplante urbane Revitalisierung im zweiten Fall. Hier, in unserem Foto, wurde die Zentrale der alteingesessenen Frankfurter Metzler-Privatbank abgerissen. An ihrer Stelle wird ein neues Hochhaus errichtet, das mit seinen 190 Metern die Skyline bereichern soll. Die Fertigstellung des "Omniturm" genannten Hochhauses ist für Ende 2018 geplant. Bis es soweit ist, wird eifrig gebaut. Und erinnert nicht die Baustelle, Stand Herbst 2017, selbst an ein gigantisches Maschinenwesen?
transformers 2-1
Stand August 2015
transformers 2-2
Stand Oktober 2017